Ein wenig Angst fährt mit: Praxistraining Kindernotfälle

Am heißen Sonntag, 05. Juli, absolvierte die Feuerwehr Rückersdorf ein Praxistraining für Kindernotfälle. Ziel der Veranstaltung war es, Sicherheit und Routine bei Hilfe für die Kleinsten weiter auszubauen.
\"Ein wenig Angst fährt mit,\" so schilderte der stellverstretende Kommandant das Unbehagen und mögliche Unsicherheiten, die bei den Einsatzkräften spürbar seien, wenn es um ein Kind in einer Notlage gehe. Insbesondere die Sanitäter der First Responder-Einheit der Feuerwehr Rückersdorf seien betroffen: Sie überbrücken bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes das therapiefreie Intervall und sind so oft die Ersten am Einsatzort, wenn spezifische Maßnahmen bei Kindernotfällen zu treffen sind. Lauerer zeigte sich deshalb erfreut, Anja Mehler – eine spezialisierte Ausbilderin des BRK – und zwölf Feuerwehrdienstleistende begrüßen zu können.

Mehler startete die vierstündige Ausbildungsveranstaltung mit Unterschieden im Umgang und in der Ansprache von kleinen und großen Notfallpatienten. In einem kurzen Theorieteil skizzierte sie herausfordernde Situationen: Was ist zu tun, wenn ein Kind einen Spülmaschinentab geschluckt, giftige Pilze gegessen oder Verbrennungen erlitten hat?

Wichtige Sofortmaßnahmen konnten praktisch geübt und so verinnerlicht werden: Dazu gehört etwa die stabile Seitenlage. Auch die Herz-Lungen-Wiederbelebung wurde an Übungspuppen unterschiedlicher Größe trainiert.

Ein Einsatz der First Responder – bereits der sechste innerhalb von 24 Stunden – unterbrach das Training für drei der anwesenden Sanitäter. Diese sicherten die qualifizierte erste Hilfe für einen Herzpatienten – die Fahrzeuge des Rettungsdienstes hatten einen längeren Anfahrtsweg.  Nach Einsatzende wieder vollständig, besprachen Teilnehmer und Ausbilderin Anja Mehler – passend zur Hitzewelle – thermische Notfälle bei Kindern.

Die Zielsetzung, bei hohem Kenntnisstand Routinen zu vertiefen und Unsicherheiten weiter abzubauen, sahen alle Beteiligten als erreicht an. Bei zukünftigen – hoffentlich wenigen – Kindernotfällen fährt bei der Feuerwehr Rückersdorf wenig Angst mit.

Bericht und Fotos: Michael Lauerer