Ein Jahr First Responder Rückersdorf - die Helfer vor Ort blicken zurück
Vor nunmehr einem Jahr, am 01. Juli 2004, hat die Freiwillige Feuerwehr Rückersdorf ihren First Responder-Dienst aufgenommen. Das heißt seit genau 365 Tagen stehen die Feuerwehrsanitäter bereit, um für das Gemeindegebiet Rückersdorf, in Zeiten hoher Auslastung der öffentlichen Vorhaltung des Rettungsdienstes, mögliche Engpässe bei der Versorgung von Notfallpatienten mit orgsanisierter Erster Hilfe zu überbrücken. Diesen Geburtstag wollen wir zum Anlass nehmen, um auf die Entwicklung und die Erfahrungen der Rückersdorfer Helfer vor Ort zurückzublicken.
Gruppenbild der Rückersdorfer 1st Responder im Februar 2005
Gespannt warteten alle Verantwortlichen auf den Beginn dieser zusätzlichen, rein freiwilligen Betätigung der Rückersdorfer Feuerwehr. Niemand konnte im Vorfeld abschätzen, wie hoch die Einsatzhäufigkeit der Feuerwehrsanitäter liegen wird und wie groß die Intervalle sein werden, die bis zum Eintreffen eines Rettungswagens am Notfallort auftreten. Laut Auskunft der Rettungsleitstelle Nürnberg fallen in der Gemeinde Rückersdorf jährlich im Durchschnitt 220 Notfalleinsätze an, in den meisten Fällen können diese aber von den im Nachbarort Lauf a. d. Pegnitz stationierten Rettungsmitteln von ASB und BRK zeitnah abgedeckt werden. Sind diese Fahrzeuge zum Alarmzeit anderweitig gebunden, erfoglt die Alarmierung der First Responder, die die Patientenversorgung bis zum Eintreffen eines Rettungswagens von einer entfernt gelegeneren Wache übernehmen.
Diese beiden Statistiken geben einen kurzen Überblick über das Einsatzgeschehen vom 01.07.2004 bis zum 30.06.2005, insgesamt konnten in diesem Jahr 29 Einsätze bewältigt werden, der größte zeitlichen Vorsprung, den die Helfer vor Ort auf ein Rettungsmittel der öffentlichen Vorhaltung überbrücken mussten, betrug zwölf Minuten, hier musste ein Rettungswagen aus Nürnberg die Einsatzstelle anfahren.
Als weitere Indikation zur Alarmierung der Feuerwehrsanitäter wurde der Transport einer Rettungshubschrauberbesatzung, bestehend aus Notarzt und Rettungsassistent vom Landeplatz zur gemeldeten Einsatzstelle gewählt, da die Hubschrauber im Einsatzfall in der Regel nicht direkt am Einsatzort landen können und man so vermeiden wollte, dass die Notärzte zuerst vom Rettungswagen aufgenommen werden müssen, was wiederum Zeitverluste bei der Patientenversorgung bedeutet hätte, oder die Besatzungen mit ihrer gesamten Ausrüstung zum Notfallort hätten laufen müssen. Auf diese Einsatzarten entfielen alleine sechs Alarmierungen.
Besonders hart getroffen hat es die First Responder, als am 21. Mai 2005 ihr Einsatzfahrzeug, das 19 Jahre alte Mehrzweckfahrzeug der Feuerwehr mit einem irreperablen Getriebeschaden ausfiel. Die Beschaffung eines Ersatzfahrzeuges hat bereits begonnen, bis zu dessen Auslieferung, die erst zum Jahresende hin stattfinden wird, müssen die Sanitäter allerdings mit den wesentlich langsameren und weniger wendigen Großfahrzeugen der Feuerwehr ihre Einsätze abarbeiten.
Rückblickend auf die ersten 365 Tage als Helfer vor Ort können die Verantwortlichen eine äußerst positive Bilanz ziehen. Anhand von 29 Notfalleinsätzen, weit mehr als im Vorfeld erwartet, sieht man sich bestätigt, dass ein First Responder-Dienst auch in Rückersdorf Sinn macht, obwohl im Umkreis von 5 km gleich zwei Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug stationiert, diese aber häufig anderweitig gebunden sind.
Weitere Informationen zum First Responder Rückersdorf finden Sie auch hier ...
Bericht: Internet-Team
Fotos & Grafiken: Fotodesign Lorenz & Internet-Team
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