Ein-Tages-Seminar Realistische Unfalldarstellung beim ASB in Lauf
Am 10. November 2001 veranstaltete der ASB in Lauf ein Ein-Tages-Seminar über Realistische Unfalldarstellung, kurz RUD. Auch die Feuerwehrsanitäter der FF Rückersdorf waren zu diesem Schminkkurs der etwas anderen Art eingeladen.
Die Ausbildungsveranstaltung wurde von Ulrike Große, selbst Betreuerin einer Schminkgruppe beim ASB Erlangen, gehalten.
Ziel dieses Kurses ist es den Teilnehmern beizubringen, wie man möglichst reell aussehende Wunden und Verletzungen mit verschiedenen Materialien darstellen kann. Derart geschminkte Personen werden in erster Linie bei Lehrgangsprüfungen, Fallbeispielen und Einsatzübungen eingesetzt, um die Rettungskräfte ein wenig mit der Einsatzrealität vertraut zu machen.
Folgende Arten von Verletzungen wurden den Teilnehmern an diesem Samstag gezeigt und dürften anschließend von ihnen selbst in der Praxis ausprobiert werden:
- Schnittwunde
- Kopfplatzwunde
- Schürfwunde
- Fremdkörperverletzung
- offener Bruch
- Verbrennung
- spritzende Wunde
- Schussverletzung
- Amputationsverletzung
Die Teilnehmerzahl war bei diesem Kurs mit elf Teilnehmern stark beschränkt worden, da es nur so möglich war, dass alle Anwesenden die gezeigten Beispiele auch selbst nachstellen konnten und jedem Team, es arbeiteten immer zwei Sanitäter zusammen, die sich gegenseitig schminkten, ausreichend Material zur Verfügung stand.
Als Arbeitmaterialien dienten verschieden Make-ups, Modeliermasse, Spezialwachs, künstliches Blut, Vaseline und vieles mehr.
Bei allen Beispielen wurde großer Wert auf die medizinischen Zusammenhänge gelegt, beispielweise, dass ein Patient mit Kopfplatzwunde auch die entsprechenden äußeren Schockzeichen aufweißt (blasse Gesichtfarbe, Schweißperlen auf der Stirn). Außerdem sollten die Beispiele auch in Zusammenhang mit der Realität stehen, ein Rechtshändler wird sich beispielweise kaum mit dem Messer in die rechte Hand schneiden, oder eine Person mit einer Kopfplatzwunde an der Schläfe wird auch keine unbeschädingte Brille tragen.
Die Ausbildungsleiterin vom ASB Erlangen konnte den Teilnehmern immer wieder nützliche Tipps und Tricks aus ihren eigenen Erfahrungen, die sie in der Vergangenheit gemacht hatte, geben. Oftmals kann man bestimmte Sachverhalte mit sehr einfachen Mitteln aus dem täglichen Gebrauch nachstellen und muss nicht immer auf wesentlich teurere Spezialprodukte zurückgreifen.
Der Umgang mit den verschiedenen Werkstoffen erfordert allerdings ein wenig Übung, nicht selten passierte es den Neulingen, dass Wunden und Verletzungen nicht besonders realistisch aussahen, obwohl sie sie strickt nach den Anweisungen der Ausbilderin vorgegangen waren.
Doch auch bei geschminkten Verletztendarstellern ist es sehr wichtig, dass diese die Situation, die sie nachstellen, etwas schauspielerisch nachspielen können. Außerdem gilt es gewisse Sachverhalte, die leicht ein wenig in Vergessenheit geraten, besonders zu beachten, so sollte ein Patient mit einer schweren Kopfverletzung bespielsweise vor Schmerzen schreien und dabei auch ein schmerzverzehrtes Gesicht machen und dabei nicht schmunzeln. Dies alles sollte man sich im Laufe der Zeit ein wenig aneignen.
Anschließend bedankte sich Ausbildungsleiter Jürgen Knöll vom ASB Lauf bei der Ausbilderin für dieses sehr interessante Seminar und den Kursteilnehmern für ihr Interesse, an einer derartigen Veranstaltung mitzuwirken.
Bericht: Internet-Team
Fotos: ASB Lauf & Internet-Team
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